Quelle: © Dehoga Bayern

10. Ausbildungsbotschafter-Tag der Hotellerie und Gastronomie bei DEHOGA Bayern in München

„Top-Ausbildung – Wer, wenn nicht wir!“

Zu diesem Motto fand am 13.03.2020 der 10. Bayerische Ausbildungsbotschafter-Tag, der traditionell in Kooperation mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag durchgeführt wird und eine Ermutigung in Zeiten des Coronavirus zeigte statt.

Das Gastgewerbe hat eine zentrale Bedeutung als Arbeits- und Wirtschaftsfaktor und ist ein bedeutender Wirtschaftsmotor.

Nach dem Grußwort von Dr. Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des DEHOGA Bayern, und Susanne Droux, Geschäftsführerin Berufsbildung, stellte Präsidentin Angela Inselkammer in ihrer Rede die neue bundes- und branchenweite Zertifizierung „TOP-Ausbildungsbetrieb“ vor.

Bayerns Arbeitsministerin Carolina Trautner ernannte 33 neue Ausbildungsbotschafter und setzte damit ein Zeichen für die Vorbilder der Branche und eine Zeit nach dem Coronavirus.

Der 10. Ausbildungsbotschafter-Tag fällt in schwierige Zeiten. Umso bedeutender ist es zusammenzuhalten.

Die charismatische Präsidentin von DEHOGA Bayern Angela Inselkammer unterstrich wie wichtig die Rolle des Gastgewerbes in Bayern ist. Sie forderte die Senkung der Umsatzsteuer sowie zusätzliche Maßnahmen zur Zukunftssicherung der Branche.

Wie lässt sich ein vorbildlicher Ausbildungsbetrieb erkennen und finden? Diese Frage beschäftigt heute viele junge Menschen.

Wie sich gute Ausbildungsbetriebe finden lassen? Dafür steht das DEHOGA-Qualitätssiegel „TOP-Ausbildungsbetrieb“. Ausgezeichnete Betriebe können sich einen Aufkleber holen auf dem „Top-Ausbildungsbetrieb“ steht. Gleichzeitig suchen Hotels und Restaurants Nachwuchs und wollen sich als attraktive Ausbilder und Arbeitgeber präsentieren. Dafür gibt es jetzt bundes- und branchenweite Ausbildungssiegel des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA). Wichtig war auch ein klares Bekenntnis zur Arbeitszeitflexibilisierung, „die Arbeit muss dann erledigt werden wenn sie anfällt“, so Inselkammer verbunden mit der klaren Aussage, dass Ausbeutung nicht stattfinden darf und der administrativen Hürdenabbau reduziert werden muss.

„Es braucht klare Botschaften damit wir junge Menschen, deren Eltern und der Öffentlichkeit die hervorragenden Perspektiven, die das Gastgewerbe zu bieten hat, vor Augen führen – denn kaum eine Branche ist so faszinierend und abwechslungsreich wie Hotellerie und Gastronomie. Das Ausbildungssiegel hilft Betrieben, sich im Wettbewerb um Auszubildende zu profilieren.“ so Inselkammer. Die Betriebe, die sich dann als TOP-Ausbildungsbetrieb zertifizieren lassen verpflichten sich zwölf Leitsätze einzuhalten.

Zu den Kriterien zählen die Betreuung durch einen „Paten“, die Balance von Arbeit und Privatleben sowie eine Ausbildung auf fachlich wie menschlich hohem Niveau. Besonderes Augenmerk legt das neue Siegel auf gelebte Wertschätzung, gegenseitigen Respekt und gute Arbeitsbedingungen. Kernelement der Zertifizierung ist eine Onlinebefragung der Auszubildenden, die die Einhaltung der Leitsätze in ihrem Ausbildungsbetrieb bestätigen müssen.

Während der Veranstaltung wurde die IHK-Azubi-Zufriedenheitsstudie vorgestellt.

Hubert Schöffmann, Bildungspolitischer Sprecher der Bayerischen Industrie- und Handelskammer stellte die Ergebnisse der diesjährigen IHK-Azubi-Zufriedenheitsstudie vor. Es wurden 30.626 volljährige Azubis aller Branchen angeschrieben, davon antworteten 3.613 Azubis (11,8%), davon wiederum 686 gastgewerbliche Auszubildende (19%).

Bei der Suche nach talentierten Arbeitskräften werden die Betriebe nicht alleine gelassen.

„Es geht mir darum, dass wir als IHK’s zusammen mit dem DEHOGA Bayern die Ausbildungsleistung der Branche kontinuierlich ehrlich hinterfragen, um auf Defizite schnell zu reagieren, aber auch herausragende Ausbildung als Best Practice zu kommunizieren. Nur so können wir verlässlich unseren Ausbildungsbetrieben zur Seite stehen.“ erklärt Schöffmann.

Die Zukunftsperspektiven erläuterte Hans Schneider, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses in Bayern und auf Bundesebene. Es werden konkrete Maßnahmen zur Ausbildungsqualität ins Leben gerufen, die korrekte Arbeitszeiten und Mitarbeitergespräche beinhalten. Denn „Ausbildungsbetriebe, die sich nicht an die Spielregeln einer wertschätzenden Ausbildung halten, schaden der gesamten Branche, die exzellente, weltweite Karrierechancen bietet.“ so Schneider.

Zum Abschluss des Ausbildungsbotschafter-Tages erläuterten Vizepräsident Andreas Brunner vom Hotel Brunnerhof in Arnschwang und Susanne Droux die ausländischen Kontakte. Es bestehen feste ausländische Partnerschaften mit Marokko, Italien, Vietnam und China. Leider sind die Beziehungen im europäischen Raum noch zu wenig ausgebaut obwohl es in Europa viel Jugendarbeitslosigkeit gibt und vielleicht sollte man daran arbeiten.

Alle Ausbildungsziele 2020 wurden vom Graphic Recording Künstler Björn Pertoft im Laufe des Ausbildungsbotschaftertages bildlich an der Wand des Börsensaals der IHK München und Oberbayern skizziert.

Insgesamt war die Veranstaltung sehr erfolgreich und es gibt Hoffnung, dass es gute Chancen für die Branche Hotellerie und Gastronomie nach der Überwindung des Corona-Virus gibt.

Justyna Autor