Zdeněk Mihalco - Programm Direktor von Via Foundation

Chefredakteurin Justyna Weber im Interview mit Zdeněk Mihalco

Justyna: Hallo, könntest Du dich bitte kurz vorstellen?

Zdeněk: Hallo, ich heiße Zdeněk. Ich bin von der Via Foundation in Prag. Ich bin der Programmdirektor dieser Stiftung. Unser Team hat ca. 14 Mitarbeiter.

JW: Wo ist Euer Sitz?

Zdeněk: Unser Sitz ist in Prag.

JW: Für welche Werte steht die Stiftung „Viability“?

Zdeněk: Wir haben sechs Programme, die wir betreuen. 5 Programme in der Tschechischen Republik und ein internationales Programm: Viability. Unser Ziel ist es Leute zu unterstützen, die versuchen eine Gemeinschaft aufzubauen und versuchen den Ort zu verändern an dem sie wohnen und ihre Gemeinschaft zu beeinflussen. Menschen, die versuchen ihr Dorf, ihren Stadtteil  oder ihre Stadt zu ändern. Wir unterstützen einfach Community Leader, die Ihre Gemeinschaft oder das Leben in ihrer Gemeinschaft verändern wollen. Wir haben noch einen Schwerpunkt, aber der ist nicht in diesem Programm, die Philanthropie.

JW: Also geben.

Zdeněk: Also wir unterstützen auch die Philanthropie.

JW: Also das bedeutet geben. Also Geld geben, aber nicht nur Geld. Du kannst auch Freizeit, Ideen oder andere Sachen, die du besitzt geben, also z.B. deine Expertise. Man kann viele Sachen geben. Wir unterstützen das und das ist ein Teil des öffentlichen Lebens. Viele Leute in der Tschechischen Republik kennen sich damit nicht aus, weil unser Land 40 Jahre keine Demokratie war, also wissen die Leute nicht wie es geht.

JW: Also ihr unterrichtet die?

Zdeněk: Also sie lehren diese. Sie geben Ihnen  Trainings. Wir bieten einen Kurs an, die Art zu geben. Das ist eine Inspiration für die Philanthropie. Die Idee ist es vor allem reiche Leute zu erreichen: Geschäftsleute um mehr über die Philanthropie zu erfahren.

JW: Man kann es auch von der Steuer absetzen.

Zdeněk: Wir haben das nicht in Tschechien. Das ist in der Slowakei. Aber unsere Einstellung ist, dass die Leute echtes Geld geben sollen, wenn sie wollen.

JW: Wie hat alles angefangen mit VIA FOUNDATION?

Zdeněk: Vor zwanzig Jahren. Das erste Jahr wurde von den USA unterstützt wir waren war Teil der amerikanischen Stiftung. Unsere Aufgabe ist es Community Projects zu unterstützen. Wir unterstützen Philantrophieprojekte, Bildungprojekte und wir unterstützen ein internationales Projekt, das Visability Net heißt. Dieses Projekt findet einmal im Jahr statt und wir unterstützen Community Leaders vor allem in Osteuropa und versuchen diese Leute zu vernetzen. Die wichtigste Auswirkung wäre, dass sie ihr Wissen, ihre Erfahrung mit andere Menschen teilen und so Multiplikatoren schaffen. Das möchten wir unterstützen.

JW: Hast Du schon eine Änderung bewirkt. Kannst Du uns deine Erfolgsgeschichte erzählen?

Zdeněk: Wir unterstützen in der Tschechischen Republik 100 Projekte im Jahr. Das sind Community Projekte. Unsere Aufgabe ist es nicht Probleme zu lösen, aber wir suchen Möglichkeiten in der Gemeinschaft, Leute, Möglichkeiten um zu wachsen. Wir suchen die Hoffnung und wir investieren in die Hoffnung. Wir sind nicht daran interessiert echte Probleme zu lösen, weil das eine andere Dimension ist.

JW: Die Unterstützung erhält man nur einmal?

Zdeněk: Damit ist nicht nur Geld gemeint, sondern auch Unterstützung mit Wissen, Vernetzung, wir bringen Leute zusammen, Studien, Fundraising, Bildung.

JW: Nach dem Programm können die Leute in Verbindung bleiben? Sich auf  Konferenzen treffen. Eine interessante Konferenz fand letztes Jahr statt.

Zdeněk: Wir versuchen die Leute langfristig zu unterstützen, aber mit Geldförderung nur einmal, aber sie können Bildung oft die ganze Zeit haben. Z.B. haben wir in der Tschechischen Republik Bildungsangebote ein Jahr lang: Treffen etc…

JW: Wir sind während der letzten Studienfahrt in Serbia auch einigen Alumnis begegnet. Diese Alumnis waren dabei. Der Bewerbungsprozess für Viability hat schon angefangen. Kannst Du uns sagen wie es aussieht und wie lange man sich bewerben kann?

Zdeněk: Der Bewerbungsprozess dauert 2 Monate und wir suchen Community Leaders  aus ganz Europa, hauptsächlich aus Osteuropa, aber es ist auch möglich sich aus Westeuropa zu beteiligen. Wir suchen 20 Leute. Sie werden einen finanziellen Rahmen für ihr Projekt bekommen, Unterstützung und Networking mit anderen Leuten aus Europa, die ähnlich sind wie sie.

JW: Wie sieht der Recruting Prozess aus?

Zdeněk: Es gibt eine Online Bewerbung auf der Seite der Stiftung. Also man muss die Bewerbung auf der Seite ausfüllen. Dann gibt es einen Skype Interview mit dem Bewerber. Früher musste man noch ein Video machen, aber dieses Jahr gibt es kein Video. Ich hoffe, dass wir viele interessante Leute innerhalb von 2 Monaten finden werden.

JW: Also wir wünschen euch alles Gute. Habt ihr irgendwelche Partnerorganisationen in Deutschland oder Polen?

Zdeněk: Wir haben eine Partnerorganisation, die Szkola Leaderow heisst und in Warschau ist. Diese Organisation ist auch ein Partner des CEE Network. Das ist ein Netzwerk, das Organisationen in ihren Unternehmungen in ihrer Gemeinschaft unterstützt. Dieses Netzwerk besteht aus sechs oder sieben Organisationen. Dabei sind Organisationen aus der Slowakei, Polen, der Tschechischen Republik, Rumänien und Serbien. Die Finanzierung unserer Stiftung kommt nicht aus der EU. Unsere Finanzierung kommt von privaten Geldgebern

JW: Wie können die Länder in Westeuropa, die Länder in Osteuropa besser unterstützen damit sich Osteuropa besser entwickelt? Was kann man in dieser Hinsicht unternehmen? Was kann man dafür machen?

Zdeněk: Zum Beispiel können diese Personen das Community Life unterstützen. Das ist noch etwas Neues in Osteuropa. In den USA oder Westeuropa hat es Tradition und in Osteuropa ist es während der Zeit des Kommunismus verschwunden. Also es ist immer noch nicht üblich, ein Community Life in einem Dorf oder einer Stadt zu haben. Community (Gemeinschaft) ist immer noch ein neues Wort. Viele Leute wissen nicht einmal was das bedeutet.

JW: Seit wann gibt es dieses Programm?

Zdeněk: Seit 10 Jahren.

JW: Die Idee ist, das die Gemeinschaften selbsteffizient sein sollen?

Zdeněk: Ja das ist die Idee und das die Gemeinschaften in einigen Jahren kein Geld und keinen Grant mehr benötigen. Unsere Aufgabe ist es die Leute zu bilden. Wie kann man Fundraising machen, wie kann man Unterstützung von Volontären finden.

JW: Ihr macht eine großartige Arbeit und wir wünschen Euch viel Erfolg und Energie eure Arbeit weiterzumachen. Vielen Dank für das Interview.

Justyna Autor